Expansion ist bei Rossmann Programm. Mit der Inbetriebnahme des neuen Verteilzentrums im VGP-Park Rodgau setzt die Drogeriemarktkette den jüngsten Meilenstein. Hier lagern jetzt mehr als 2.200 Artikel in Regalanlagen von stow.

Regalanlage über 7.442 Palettenstellplätze

Die Dirk Rossmann GmbH ist derzeit die zweitgrößte Drogeriekette der Bundesrepublik. Alleine in Deutschland gibt es heute rund 2.000 Verkaufsstellen und es werden 29.000 Mitarbeiter beschäftigt. Europaweit (zusammen mit Polen, Ungarn, Tschechien, Albanien und der Türkei) sind es sogar knapp 3.500 Verkaufsstellen und über 47.400 Mitarbeiter. Je nach Standort und Verkaufsfläche der Rossmann-Märkte umfasst das Gesamtsortiment bis zu 17.500 Artikel, von den kompletten Drogeriewaren wie Körperpflege, Hygiene und Gesundheit über Parfums, Fotoservice, Biokost und Weinsortiment, Spiel-, Schul- und Schreibwaren bis hin zu einem umfangreichen Haushaltswarenangebot. Darüber hinaus ist Rossmann seit 1999 erfolgreich im Onlinehandel tätig.

Um ein derart umfangreiches Sortiment zu jeder Zeit online und in jeder Filiale vorrätig zu halten, braucht es ein ausgeklügeltes Logistikkonzept. Ein solches hat Rossmann in den letzten Jahren entwickelt. Dabei geht es dem Unternehmen nicht nur um logistische Optimierungsprozesse, sondern auch um ökologische Verantwortung. Durch den Einsatz modernster Technologien konnte bis heute bereits eine drastische Reduzierung der Auslieferungstransporte erzielt werden; es werden weniger Kilometer gefahren, der Treibstoffbedarf sinkt und die Emission von Kohlenstoffdioxid nimmt deutlich ab.

Und auch die Logistikzentren von Rossmann nehmen eine wesentliche Rolle im Rahmen dieses Konzeptes ein. Das Zentrallager befindet sich in Landsberg bei Halle. Hier lagert auf einer Fläche von rund 70.000 m² der wesentliche Teil an Langsamdrehern, kleinen oder besonders hochwertigen Artikeln, für die eine Mehrfachlagerung in den regionalen Verteilzentren zu kostenintensiv wäre. Schnelldrehende und großvolumige Artikel werden von den Herstellern direkt in die regionalen Verteilzentren geliefert. Davon gibt es derzeit sechs Stück an den Standorten Burgwedel (bei Hannover), Bergkirchen (in der Nähe von München), Kiel, Köln, Wustermark (westlich von Berlin) und Rodgau. Das Verteilzentrum Südwest in Rodgau, südlich von Frankfurt, wurde im Juli 2015 fertig gestellt. Von hier aus werden Verkaufsstellen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Bayern beliefert.

Das Verteilzentrum Südwest liegt im neuen Gewerbepark von VGP im Rodgauer Stadtteil Dudenhofen und bietet eine Lagerfläche von rund 19.000 m². In enger Zusammenarbeit mit dem Lagertechnik-Spezialisten stow wurde für das Unternehmen ein individuelles Lagerkonzept entwickelt und umgesetzt. Ziel war es, auch dieses Regionallager mit einer nahezu identischen Intralogistik auszustatten, die sich für Rossmann bereits in den bestehenden Verteilzentren bewährt hat. Dabei hat sich Rossmann für eine Kombination aus den universell einsetzbaren Palettenregalen stow Pal Rack® und dem Paletten Shuttlesystem stow Atlas II ® entschieden.

Das Verteilzentrum Südwest erstreckt sich über zwei Hallen. In der Halle C2 befindet sich eine reine Palettenregalanlage mit einer Höhe von knapp über acht Metern und einer Zeilenlänge von bis zu 32 Metern. In den zwanzig Doppelzeilen lagern im Wesentlichen volumenstarke und schwere Artikel der Kategorien Getränke, Tierbedarf, sowie Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel. Dazu wurden von stow jeweils spezielle Regaleinteilungen vorgenommen, so dass die Kommissionierung nach einem bereits in anderen Standorten bewährten Prinzip durchgeführt werden kann. Insgesamt verfügt die Regalanlage über 7.442 Palettenstellplätze.

In der Halle C1 befinden sich noch einmal zehn Doppelzeilen Pal Rack mit einer Lagerkapazität von 3.436 Paletten. Das Herzstück in dieser Halle bildet allerdings das Shuttleregal vom Typ stow Atlas II. Dieses Kanallager ist gleichzeitig Puffer- und Kommissionierlager für großvolumige und schnelldrehende Produkte. Jede der 76 Regalzeilen besteht aus drei Ebenen für insgesamt 2.736 Paletten.

Auch hier wurde von stow ein System umgesetzt, das Rossmann in vergleichbarer Form bereits in anderen Verteilzentren anwendet: Angelieferte Paletten werden mit dem Stapler in die Übergabestation in eine der beiden oberen Ebenen des Regals gesetzt. Der Paletten Shuttle stow Atlas II übernimmt den Transport der einzelnen Paletten in den Kanälen dieser Ebenen und befördert die Paletten automatisch an den nächsten freien Platz. In der Zwischenzeit hat der Stapler bereits die nächste Palette geholt und der Shuttle übernimmt erneut. Ist eine Ebene komplett besetzt, wird der Shuttle mit dem Stapler in die nächste Ebene gesetzt und der Prozess kann von neuem beginnen. Rossmann spart somit effektiv Zeit, denn während der Shuttle den Transport im Kanal ausführt, kann der Stapler andere Aufgaben übernehmen.

rossmann pallet shuttle

Die unterste Ebene des Kanalregals dient der Kommissionierung. Hier ermöglichen Rollenbahnen ein geregeltes Durchlaufen der Paletten. Doch auch dabei kommen dem Shuttle wichtige Aufgaben zu: Werden neue Paletten zum Kommissionieren in der untersten Ebene benötigt, holt der Shuttle diese aus den darüber liegenden Kanälen und transportiert sie zur Übergabestation am Ende des Kanals. Dort greift sie der Stapler auf und setzt die Paletten in die unterste Ebene, wo sie dann zum Kommissionieren nachrollen. Mit dieser halbautomatische Nachführlösung können die Mitarbeiter von Rossmann die Rollcontainer für die einzelnen Filialen sehr zeitsparend und effizient zusammenstellen und für den Versand vorbereiten.

rossmann kanallager

Dass stow mit dem Paletten Shuttlesystem stow Atlas II den Zuschlag erhielt, hatte gleich mehrere Gründe. Zum einen haben uns die Produktqualität und die technischen Möglichkeiten des stow Atlas II von Anfang an gut gefallen, erläutert Iwan Nikitin, Assistent der Logistikleitung bei Rossmann, neben wirtschaftlichen Aspekten spielte auch die Energieersparnis eine Rolle für unsere Entscheidung. Damit hebt der Projektleiter Logistik die Ausstattung des Paletten Shuttles von stow mit Lithium-Akkus hervor, die sich durch Energieeffizienz, eine besonders lange Laufzeit und eine sehr kurze Ladezeit auszeichnen. Auch der Stand-By-Modus des Shuttles konnte bei Rossmann punkten, denn wie in den anderen Geschäftsbereichen wird auch in der Logistik auf eine gute Umweltbilanz geachtet. Darüber hinaus überzeugt der stow Atlas II durch ein kleines Feature der Sicherheitstechnik. Das Brandschutzkonzept sieht vor, dass auf eine aufwendige Regalsprinklerung verzichtet werden kann, falls in jedem Kanal der oberen beiden Ebenen nach einem Abstand von 4,8 m ein durchgehend freier Schacht von 150 mm gewährleistet werden kann. Für den stow Atlas II stellt dieser Brandschutzabstand kein Problem dar, denn seine leistungsstarke Software sorgt dafür, dass dieser Abstand automatisch eingehalten wird und stets an der gleichen Stelle erfolgt.

So ist es nicht verwunderlich, dass Rossmann mit der Lagertechnik von stow hochzufrieden ist und das Verteilzentrum schon jetzt leistungsmäßig den Planungsstand von 2016 erreichen konnte. Wir freuen uns, dass wir unsere Ziele so schnell realisieren konnten, äußert sich Andreas Böttner, Logistikleiter im Verteilzentrum Rodgau nicht ohne Stolz. Dass wir so schnell vorangekommen sind, verdanken wir auch der guten Zusammenarbeit mit stow.

Täglich sind es jetzt schon 48 Lastzüge mit Waren, die das neue Verteilzentrum verlassen und über 200 Verkaufsstellen anfahren. Da die Hallenkapazitäten im Rodgauer Industriepark begrenzt sind, spricht man bei Rossmann von einer Übergangslösung und will sich bald auf die Suche nach größeren Gewerbeflächen in der Region machen.